• Radfahren in Zeiten von Corona - Empfehlungen und Tipps

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    Unser Antrieb im Radlabor ist es, jedem Menschen Freude am Radfahren zu bereiten. Deswegen freut es uns, dass das Radfahren noch erlaubt ist. In Zeiten der Isolation ist fahren ALLEINE in der Natur immer noch möglich. Wir alle sind begeisterte Radfahren und bitten dich, nutze in diesen Zeiten einmal mehr die Chance, die das Radeln bietet, tu etwas für deine Gesundheit, aber achte auf dich.

    Wir sind übrigens weiterhin zu unseren regulären ‚Öffnungszeiten‘ erreichbar. Wir beraten dich in allen Dingen rund ums Radfahren per Telefon, Mail, Chat oder Videochat. Zögere nicht, dich bei uns zu melden.

    Das Radfahren ist in Deutschland aktuell trotz Kontaktverbot und teilweise verhängten Ausgangsbeschränkungen noch erlaubt. Wir haben die wichtigsten aktuellen Infos und Empfehlungen zusammengetragen.

    Habt ihr allgemeine Infos zum Virus?
    Das Virus wird hauptsächlich per Tröpfcheninfektion übertragen. Dabei geht es nicht nur um sichtbare Tropfen, etwa beim Niesen, sondern um sehr kleine Tröpfchen in der Luft, sogenanntes Aerosol. Das Virus steht nicht dauerhaft in der Luft, selbst, wenn jmd. gehustet hat. Sondern es fällt nach einigen Minuten (10-20) zu Boden. Je mehr in geschlossenen Räumen gelüftet wird, desto schneller werden diese Aerosole davongetragen. Auf Oberflächen kann sich das Virus wohl einige Stunden halten, jedoch ist es eher unwahrscheinlich, dass eine Übertragung in großem Maße stattfinden. Denn nur in einem Flüssigkeitströpfchen kann das Virus überleben. Wenn das Virus austrocknet, geht es zugrunde. Trotzdem sollte man das Berühren von Oberflächen meiden.

    Bei Einhaltung der Verhaltens- und Hygieneregeln ist eine Übertragung sicher ausgeschlossen.
    • mind. 1,5 m Abstand zu Mitmenschen halten
    • nicht in die Hand husten/niesen, sondern in die Armbeuge
    • nicht ins eigene Gesicht fassen
    • regelmäßig und gründlich mit Seife die Hände waschen (30 sec)
    • im Büro ggf. eigene Tastatur/Maus/Tisch desinfizieren
    • in geschlossenen Räumen gut lüften
    • unnötige Oberflächenkontakte meiden

    Warum ist es sinnvoll gerade jetzt das Rad zu nutzen?
    Mit dem Rad darf und soll ich weiterhin zur Arbeit fahren, Einkäufe erledigen, zum Lebenspartner fahren oder Individualsport betreiben. Es wird von Bundesministerien sogar aktiv empfohlen. Radfahren alleine oder mit dem Partner/der Partnerin bietet ein Stückchen Freiheit in den Zeiten von Corona . Gesundheitsminister Jens Spahn ruft dazu auf, mehr das Fahrrad zu nutzen und auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten, um sich vor einer Infektion zu schützen. So könne das Ziel die Kurve der Infektionsrate abzuflachen erreicht werden.

    Auch Virologen wie Christian Drosten (Charité Berlin) oder Pneumologe Michael Barczok befürworten das Radfahren. Man schützt sich nicht nur selbst sondern auch Andere, in puncto Infektionsgefahr, gesundheitlichen Aspekten und Klimaschutz. In Bussen oder Bahnen fasst man zwangsläufig Knöpfe oder Haltegriffe an. Auf diesen Gegenständen und Oberflächen kann das Virus überleben. Wie lange und in welcher Zahl ist zwar noch nicht ausreichend erforscht, trotzdem gehen Wissenschaftler davon aus, dass es sich auch durch Oberflächen immer weiterverbreiten kann. Mit dem Fahrrad minimiere ich das Berühren von Oberflächen, einzig Ampelknöpfe müssen betätigt werden. Hierzu am besten den Ellenbogen nutzen, nicht mehr ins Gesicht fassen und nach dem Radfahren ordentlich die Hände waschen. Wenn ich zudem auf dem Rad auch den geforderten Mindestabstand von 1,5m zu den Mitmenschen einhalte, bin ich sicher.

    Aber nicht nur das Risiko sich oder andere anzustecken ist geringer, mit dem Rad tut man auch etwas für seine eigene Gesundheit und die Umwelt. Ausdauersport stärkt das Immunsystem und fördert das Herz-Kreislaufsystem im Allgemeinen. Zudem ist gerade das Radfahren sehr gelenkschonend und so auch für Menschen mit Einschränkungen sehr gut möglich. Achte hierbei aber bitte auf keine zu intensive Belastung und eine risikoarme Fahrweise. Solltest du dich nicht richtig fit fühlen, bleib lieber zu Hause und ruh‘ dich aus. In diesem Fall ist Radfahren nicht förderlich für deine Gesundheit und die Infektionsgefahr draußen wäre erhöht.

    Ein weiterer Vorteil vom Radfahren in der Corona Zeit: Ich hole mir ein bisschen Freiheitsgefühl zurück, das in Zeiten von Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen sehr kurz kommt. Gerade wenn man mit mehreren Familienangehörigen oder Freunden auf engsten Raum den ganzen Tag sitzt (Stichworte: Home Office sind, Kitas geschlossen,…), gibt das Radfahren die Möglichkeit Stress und mentale Belastung abzubauen und einmal den Kopf ein bisschen frei zu bekommen.

    Worauf sollte ich aber achten?
    Fahre nicht risikoreich, überschätze dich nicht und schütze dich. Setze einen Helm auf und vermeide Stürze. Das Gesundheitssystem in Deutschland ist gut ausgelastet und braucht nicht noch Radfahrer, die gestürzt sind. Passe deinen Fahrverhalten entsprechend an und schon kann das vergnügen Radfahren beginnen. Fahre nur mit Personen mit denen du in einem Haushalt wohnst, keine Gruppenausfahrten. Auch beim Radfahren gilt das Kontaktverbot. Nicht mehr als 2 Personen und ein Sicherheitsabstand von 1,5m. So hilfst du die Kurve abzuflachen und die Krise zu überstehen.

    Bist du Sportler und nutzt das Radfahren als Training?
    Wenn du Sportler bist (Radfahrer oder Triathlet) möchtest du natürlich dein Training weiterhin so gut es geht umsetzen. Lockere Ausfahrten gerne draußen in der Natur fahren. Bei intensiven Einheiten solltest du lieber dein Rad auf die Rolle spannen und im Garten, auf dem Balkon oder im Zimmer fahren, um das Risiko zu senken zu stürzen. Zusätzlich ist das Immunsystem durch die intensive Belastung geschwächt und du solltest darauf verzichten anderen Menschen zu begegnen, um nicht krank zu werden. Glücklicherweise bieten virtuelle Trainingslösungen neue Möglichkeiten mit Spaß und Ansporn indoor zu trainieren. Probier‘ es doch einfach mal (neu) aus. Wir entwickeln auch konkrete Indoor/Rollenworkouts für dich, demnächst mehr…

    Was kann ich machen um Radhändler zu unterstützen?
    Eine Sache die uns im Radlabor am Herzen liegt. Für Radhändler ist die Situation gerade nicht einfach. Die meisten haben jedoch ihre Werkstätten offen und bieten dir Möglichkeiten dein Rad kontaktlos zu reparieren. Wenn du es nicht schon getan hast, dann hole dein Rad aus dem Winterschlaf und lasse es bei deinem Radladen um die Ecke durchchecken und reparieren. ‚Support your local (bike)dealer‘!

    Darf ich mit dem Rad reisen?
    Unter normalem Umständen sehr gerne, nur in der derzeitigen Situation ist es untersagt. Unterkünfte sind geschlossen, sodass du kein Übernachtungsmöglichkeit hast. Zudem solltest du zu möglichst wenig Menschen Kontakt haben. Wenn aber das Virus überwunden ist, darfst du gerne wieder mit dem Fahrrad auf Reisen gehen und die Umgebung erkunden.

    Wir möchten jedem Menschen Freude am Radfahren zu bereiten. Daher bleiben wir bei allen Fragen rund ums Rad für dich da. Gerade jetzt ist das das Radfahren als Fortbewegung und Sport-/Ausgleichsmöglichkeit die Wahl Nr.1. Wenn du dich an die allgemeinen und unsere Empfehlungen hälst, kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Also vermeide intensive Einheiten auf der Straße mit dem Rennrad oder extreme Trails mit dem Mountainbike. Nimm das Fahrrad, genieße die Sonne und fahr entspannt und vorsichtig durch die Natur.

    Bleib weiterhin gesund.
    Dein Radlabor Team

     

    Quellen
    ADFC (2020). Corona /ADFC. Fahrrad als Rückgrat des resilienten Verkehrssystems ernst nehmen. https://www.adfc.de/pressemitteilung/corona-adfc-fahrrad-als-rueckgrat-des-resilienten-verkehrssystems-ernst-nehmen/

    Van Raam (2020/1). Gründe warum Fahrrad fahren gegen Corona schützt. Zugriff am 26.03 unter https://www.vanraam.com/de-de/beratung-inspiration/aktuell/5-gruende-warum-fahrrad-fahren-gegen-corona-schuetzt

    Van Raam (2020/2) 10 Gründe warum Radfahren so gesund ist. Zugriff am 29.03 unter https://www.vanraam.com/de-de/beratung-inspiration/aktuell/10-grunde,-warum-radfahren-so-gesund-ist

    Weißenborn, B. (2020). Warum Radfahren gleich doppelt schützt. Zugriff am 29.03 unter https://www.spiegel.de/auto/corona-krise-warum-fahrradfahren-gleich-doppelt-schuetzt-a-46196d09-4aa4-4041-97e3-1fd1ff094c3f

     

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