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    Die feinen Unterschiede: Was unterscheidet Profi- und Freizeitsportler?

    Lesezeit ca. 5 Min

    Wird (Rad-)Sport im Fernsehen übertragen so staunt man nicht schlecht, was der menschliche Körper imstande ist zu leisten. Aber auch beim Marathonevent oder Hobbyrennen gibt es gravierende Leistungsunterschiede. Schnell kommt man auf die Frage, wie das eigentlich möglich ist und woran das liegt. Vorweg: Als Hobby- oder Freizeitsportler fällt direkte Vergleich der eigenen Leistung mit der von Profisportlern nur ganz selten zugunsten von einem selbst aus. Aber das sollte auch nicht der Gradmesser sein, denn die Unterschiede in körperlichen Voraussetzungen, vorhandener Zeit für das Training und Lebensstil sind so grundlegend anders, dass sich ein Vergleich nicht lohnt. Unser Tipp: Genieße den Profisport neidlos als Zuschauer und habe Spaß bei dem Sport, denn du machst!

    Ganz grundsätzlich möchten wir uns hier positionieren: Natürlich gibt es Leistungen, die wegen Dopings zurecht ausgeklammert werden müssen. Und es ist gut, dass Kontrollen im Radsport streng sind und schwarze Schafe aus dem Sport ausgeschlossen werden.

    Körperliche Voraussetzungen oder auch ‚Talent‘
    Ein Grund für Leistungsunterschiede liegt in der Körperkomposition. Jeder Mensch ist nicht nur äußerlich unterschiedlich gebaut, sondern auch im Innern. Sportlich relevant ist hier vor allem der Muskelaufbau. Das bedeutet, dassdie Zusammensetzung der unterschiedlichen Muskelfasertypen (glatte und gekerbte Muskulatur) Auswirkungen darauf, wie gut man einen Anstieg erklettern kann oder ob man schnell zur Ziellinie sprintet. Die Muskelkomposition gibt eine entscheidende Tendenz vor, ob man eher Ausdauerathlet oder Maximalkraftsportler ist. Spezifisches Training kann dieser Tendenz folgen, dann ist es sinnvoll, weil es sich an den natürlichen Voraussetzungen orientiert. Aber mit Trainingsreizen lässt sich auch in die gegensätzliche Richtung zielen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Plakativ formuliert: Aus einem prädestinierten Ausdauerathleten, wie einem Bergfahrer, wird nie ein Weltklasse-Sprinter werden, auch wenn dieser nur in Richtung Sprintfähigkeit trainiert. Ein weiterer Faktor, der hier reinspielt, ist der Fettstoffwechseltyp, je nach Typ kann man Nahrungsmittel schneller bzw. langsamer verarbeiten, ebenso bedingt der Fettstoffwechseltyp wie stark sich Muskeln definieren, wo und wie sich Fettreserven bilden. Eine weitere körperliche Voraussetzung geben die Verhältnisse von Größe, Gewicht, Körperfettanteil und Länge der Gliedmaßen vor. Gewicht und Körperfettanteil sind in gewissen Rahmen variabel, Größe und Länge der Gliedmaßen hingegen nicht. Das Zusammenspiel aber hat einen starken Einfluss auf die Fähigkeiten auf dem Rad. Das ist recht logisch: Nehmen wir zwei Sportler mit sehr ähnlichem Leistungsniveau. Der eine ist groß, schwer und hat lange Gliedmaßen. Der Andere ist klein und leicht, eben ein typischer ‚Bergfloh‘. Der schwere Athlet wird am Berg schneller an seine Grenzen stoßen. Solche krassen Leistungsunterschiede gibt es selbst auf Profiniveau, darum gewinnt (unter normalen Umständen) der Bergfloh auch keine Sprintetappe und ein Sprinter kämpft und schnauft schon am ersten Berg der Königsetappe. Soviel erstmal zu den körperlichen Grundvoraussetzungen. Ein weiterer Aspekt, der mit dem Körper zu tun hat und meistens die Grundlage bildet, wenn von ‚Talent‘ gesprochen wird, sind die ‚responding‘- und Regenerationsfähigkeiten. In der Wissenschaft werden Athleten konkret auf ihre ‚responding‘ und regenerativen Potentiale untersucht. Die Begriffe sollen offenlegen, wie gut der jeweilige Athlet auf speziell untersuchte sportliche Reize anspricht, sprich wie gut sich sein Körper auf Dauer sportlich anpassen kann. Und wie gut er sich von sportlichen Strapazen erholt, beziehungsweise wie kurz die Erholungszeiten sind. Studien zeigen, dass Athleten bei gleichem Trainingsaufwand, sehr unterschiedliche Leistungszuwächse erzielen. Profis sind meist sehr gute ‚responder‘ auf ihrem Spezialgebiet und verfügen über optimale Erholungsfähigkeiten. Zusammenfassend ist es wichtig zu wissen: Jeder Mensch ist körperlich individuell und das gilt auch für das ‚responding‘ und die Regeneration nach sportlichen Reizen. Wichtig sowohl für Hobbysportler, als auch für Profis ist es sich selbst kennen zu lernen. Wie funktioniert der eigene Körper? Welche Fähigkeiten und Voraussetzungen bringe ich mit? Wer das erkennt, der kann gezielt an dem arbeiten, was eher seiner ‚Natur‘ entspricht und sollte nicht in entgegen gesetzter Richtung trainieren.

    Lebensstil und Stressfaktoren
    Nach der Einführung in die körperlichen Aspekte, folgt nun ein Einblick in Rahmenbedingungen und psychische Faktoren. Wichtig ist es sich vor Augen zu führen: Ein Profisportler verdient mit dem Sport sein Geld, das Training und die Wettkämpfe sind sein Beruf. Dementsprechend ordnen ehrgeizige Profisportler dem sportlichen Erfolg alles andere unter. Als Hobbysportler geht man sein Leben grundlegend anders an, hier haben meist Beruf und Familie einen ebenso hohen (wenn nicht höheren) Stellenwert, wie der Sport. Als Hobbysportler ist man daher zeitlich ganz anders eingespannt. Schaut man sich den Alltag eines Berufssportlers an, so findet man hier neben dem Training einen hohen Anteil an freier Zeit zur Regeneration. Einen Freizeitsportler begleiten nebenher ganz andere Stressfaktoren, wie Druck auf der Arbeit oder nach Familienaktivitäten getaktete Zeitpläne. Sich dann müde noch abends aufs Rad zu schwingen, kann zusätzlichen Stress erzeugen. Stress ist im normalen Alltag stetig vorhanden und läuft in den meisten Fällen unterbewusst ab. Er kann antreiben, aber schnell auch zur Belastung werden. Profis versuchen alltäglichem Stress aus dem Weg zu gehen, um ausgeruht in die nächste Trainingseinheit zu starten. Ihr großer Vorteil ist es, sich ihren Tag so zu takten, wie es aus sportlicher Sicht sinnvoll ist. Ihre Stressfaktoren liegen auf anderen Ebenen. Als Freizeitsportler ist es daher vor allem wichtig, seinen Sport mit Freude zu betreiben und ihn nicht als Belastung oder Verpflichtung anzusehen, sondern als Ausgleich und Zeit mit sich selbst. Das Ziel der besten Leistungsfähigkeit, wie es ein Profiathlet anstrebt, sollte nicht der Hauptantrieb sein, denn Geld verdienen muss man mit dem Radfahren nicht. Diesen Leistungsdruck darf man getrost an den Profi weiterreichen.

    Motivationsfähigkeit
    Das Profileben ist entbehrlich, viele Trainingseinheiten, Reisestrapazen zu Wettkämpfen und Trainingslagern verteilt über Länder und Kontinente, wenig Zeit zuhause und bei der Familie, Achtsamkeit bei der Ernährung, wenig Alkohol und Partys. Dahinter der Druck leistungsfähig zu sein um eigene und vorgegebene Ziele von Trainern und Teams zu erreichen. Dazu kommt der Stress nur durch eigene sportliche Leistung seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und bangen zu müssen, wenn einen eine Verletzung zurückwirft. Auch der Umstand, dass eine körperlich optimale Anpassung über Jahre hinweg aufgebaut werden muss und trotzdem auch der kurzfristige Erfolg nicht ausbleiben sollte, kann zur Belastung werden. Um da an jedem Tag motiviert zu sein, sich zu quälen und an seine Leistungsgrenzen zu gehen, bedarf es einer guten Motivationsfähigkeit. Motivation und ein positives ‚Mindset‘ lassen sich zwar zu einem gewissen Grad erlernen, aber sie sind individuell an unterschiedlichen Punkten endlich. Auch hier gibt es unterschiedliche Motivationstypen. Erfolgreiche Sportler zeichnet meist eine sehr hohe intrinsische Motivation und Leidensfähigkeit aus, um mit dem Leistungsdruck umgehen zu können. Hobbysportler bringen das für den Sport oft nicht mit, aber müssen es auch nicht, denn ihr Sport sollte durch den Spaß daran angetrieben werden, nicht durch Erfolgsdruck.

    Der Radlabor-Tipp
    Lass als Freizeitsportler den Profisport Profisport sein und konzentriere dich auf dich selbst. Setze dir realistische Ziele und halte dir immer vor Augen, dass es im Sport primär um Spaß gehen soll. Verbessern kannst du dich immer, auf unterschiedlichen Ebenen. Aber einfacher geht das, wenn du mit Freude und ohne Druck trainierst. Wir helfen dir gerne dabei, sei es mit einem persönlichen Trainer, der deine Stressfaktoren kennt und berücksichtigt oder mit einer Analyse wie es um deine Leistungsfähigkeit bestellt ist und natürlich auch mit einem Bikefitting für ein perfekt auf dich abgestimmtes Fahrrad. Kleine und stetige Schritte machen dich besser. In diesem Sinne folge unserem Claim: Mehr Freude (auf dem Rad). Mehr Erreichen.

    Autor: Luca Kriener

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    Luca arbeitet für das Radlabor im Marketing/PR-Bereich und steht wie alle im Team hinter dem Slogan: Mehr Freude - mehr Erreichen. Denn er weiss wie es sich anfühlt wenn Ambition und Wirklichkeit im Radrennen auseinanderliegen. Aber ebenso weiss er, dass für Spaß am Radfahren kein Rennsieg nötig ist.

     

     

    Quellen

    Pickering, C. & Kiely, J. (2018): Do Non-Responders to exercise exist – and if so, what should we do about them? In: Sports Medicine, Jan 2019, Vol. 49/1, p. 1-7.

    Tags: Training
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